A Delicious Submission

Der leidenschaftliche Traum von der Unterwerfung durch einen erfahrenen, verantwortungsbewussten Dom wird für Julia zur Hölle. Sie gerät in die Fänge des sadistischen Master Edward, der sie fortan misshandelt und demütigt, anstatt ihr Lust zu bereiten. Am Tiefpunkt ihres Lebens als Edwards Sklavin wird sie von Christopher Stone, einem ehemaligen Schulfreund und ebenfalls Dom, gerettet.

 

Christopher bietet Julia an, ihr Unterschlupf zu gewähren, bis sie weiß, was sie mit ihrer neugewonnen Freiheit anfangen will. Der Alptraum aus Qual, Demütigung und Schmerz hat ein Ende. Nie wieder will sie sich einem Mann unterwerfen – bis ihre devote Sehnsucht doch die Überhand gewinnt und Christopher in ihren Fantasien eine Rolle spielt.

 

Kann Julia es wagen, sich ein zweites Mal vertrauensvoll zu unterwerfen und die Dämonen der Vergangenheit hinter sich zu lassen – oder wird sie für immer von ihnen verfolgt werden?

 

 

 

LESEPROBE

 

Perfekt, dachte Christopher, als die letzten Sonnenstrahlen den Himmel über der Stadt in ein dunkles Orange tauchten. Es war der perfekt-romantische Moment, um das zu tun, was er sich für heute vorgenommen hatte: Julia küssen, bevor übermorgen die großen Ferien begannen. Genau wie die anderen hatten Julia und er auf der diesjährigen Schüler-Sommerparty getanzt. Nach dem letzten Blues, bei dem er ihren Körper zum ersten Mal ganz nah an seinem gespürt hatte, hielt er es in dem großen Saal nicht mehr aus. Er wollte, nein, er musste mit ihr allein sein. Und zwar sofort. Da es drinnen stickig und laut war, hatte er ihr vorgeschlagen, an die frische Luft zu gehen. Der Spiel- und Sportplatz auf der anderen Straßenseite der Schule war um diese Zeit verwaist – ein idealer Ort, um ungestört zu sein. Mit den Füßen auf einer der Bänke, die Lehne als Sitzfläche benutzend, hatten sie es sich in einer von Büschen geschützten Ecke, bequem gemacht. Nur gedämpft drangen die Bässe der Rockmusik aus der Aula zu ihnen herüber.
Da hockten sie auf der Bank, und redeten, redeten, redeten. Von Zeit zu Zeit hob der warme Sommerwind Julias luftiges Kleidchen ein wenig an. Dann sah er für einen Sekundenbruchteil ihren Oberschenkel bis zum Ansatz des Höschens, das sie darunter trug, bevor sie den flatternden Stoff zu seinem Bedauern mit der Hand jedes Mal nach unten drückte. Je nachdem, wie sie den Arm bewegte, konnte er einen seitlichen Blick, auf ihren BH erhaschen, was in ihm den Wunsch weckte, seine Hand durch den Achselausschnitt zu schieben und sie dort zu berühren.
Seltsam, dass sie ihm erst in diesem Jahr aufgefallen war, denn Julia ging schon lange auf die gleiche Schule wie er. Sie war zwei Klassen unter ihm. Er kannte sie vom Sehen. Bis zum letzten Schuljahr war sie für ihn nur irgendein Mädchen gewesen: dünn, spirrig, ein halber Junge mit blondem Pferdeschwanz. Aber nach den letzten Sommerferien war ihm ihre Erscheinung ins Auge gesprungen. Da war nichts mehr zu sehen gewesen von dem unscheinbaren, knabenhaften Mädchen. Sie trug die schulterlangen Haare jetzt offen – und als hätte das nicht genügt, seine Aufmerksamkeit zu erwecken, entdeckte er auf einmal Kurven an Stellen, die für ihn äußerst interessant waren und in seinen Händen den drängenden Wunsch hervorriefen, diese zu berühren. Und nicht nur ihr Körper hatte sich verändert, auch ihr Gesicht: Es kam ihm ovaler, femininer als bisher vor, ihre Wangenknochen traten deutlicher hervor. Das zarte Rosa ihres Mundes erschien ihm die verlockendste Farbe, die er je gesehen hatte und wenn sie lachte und die Haare dabei nach hinten warf, sah sie aus wie ein Engel.
Von da an, hatte er sie mit den Augen verfolgt, wann immer sich dazu die Gelegenheit bot. Irgendwann waren sich ihre Blicke begegnet, kurz und flüchtig, immer nur für die Dauer eines Wimpernschlags. Eine gefühlte Ewigkeit später, hatten sie sich zum ersten Mal angelächelt, aber erst nach den Osterferien hatte Christopher sich getraut, mehr als nur ein Guten Morgen an sie zu richten. Jetzt saßen sie auf der Bank und redeten miteinander. So als wäre es das Normalste der Welt.
Doch Reden allein war ihm inzwischen zu wenig. Übermorgen fingen die Sommerferien an. Er würde den Sommer mit seinen Eltern bei Vaters Familie in England verbringen. Deswegen konnte und wollte er nicht in die Ferien fahren, ohne ihr das Versprechen abgenommen zu haben, dass sie auf ihn wartete, ohne sie nicht wenigstens einmal geküsst zu haben. Auch wenn er nicht genau wusste, worauf es beim Küssen ankam ... allein der Gedanke, ihre rosigen Lippen auf seinen zu spüren, ihre Zungenspitze mit seiner zu berühren, ließ das Blut schlagartig in seinen Penis schießen.
Das machte ihm bewusst, dass nicht nur Julia sich verändert hatte, sondern er selbst auch. Er war nicht mehr der kleine, schwächliche Pimpf, der sich vor den Jungs aus den Klassen über ihm duckte, wenn sie ihn schief ansahen. Im Gegenteil: Jetzt kuschten die Kleineren vor ihm, wenn er es darauf anlegte. Mit seinen eins zweiundachtzig war er nicht der Größte in der Jahrgangsstufe, aber das störte ihn nicht. Er war stolz auf seinen Körper, den er mit regelmäßigem Training im Fitness-Studio so geformt hatte, dass sich die Muskeln genau an den Stellen abzeichneten, wo sie es sollten: an Schultern, Armen, Brust, Bauch und Beinen. Vor kurzem hatte er außerdem mit dem Boxen angefangen, denn manchmal wusste er schlicht und ergreifend nicht, wohin mit der Kraft, die er neuerdings in sich spürte.
Die bei weitem beste Veränderung in seinem Körper aber war der Sex. Okay, er hatte noch mit keinem Mädchen echten Sex gehabt, aber dass es kein besseres Gefühl als das bei einem Orgasmus gab, das wusste er. Wie viel besser mochte es sich wohl anfühlen, wenn er das mit einem Mädchen zusammen erlebte? Am liebsten natürlich nicht mit irgendeinem Mädchen, sondern mit Julia. Im Moment aber war die Erfüllung dieses Wunsches in weiterer Ferne, als der nächste Schulbeginn. Zunächst einmal musste und wollte er sie küssen.
«Ich muss allmählich nach Hause, sonst bekomme ich Ärger», sagte Julia.
«Morgen ist doch der letzte Schultag. Darfst du da nicht mal länger wegbleiben?»
Julia schüttelte den Kopf. «Nein. Meine Eltern sind da sehr genau. Wenn ich schon achtzehn wäre, so wie du, könnte ich nach Hause kommen, wann ich will, aber da muss ich leider noch ein paar Jahre warten.»
«Ist okay. Ich will nicht, dass du Ärger kriegst.» Christopher stand auf. «Ich begleite dich bis nach Hause.»
Dankbar lächelte sie ihn an, als sie von der Bank herunterstieg.
«Das erste, was ich mache, wenn ich achtzehn werde, ist mir ein Tattoo stechen lassen», sagte sie, als sie den Platz überquerten.
«Ein Tattoo? Was für eins?»
«Einen Schmetterling. Hier ...», sie zog ihr Kleidchen etwas über die Schulter. «Da, wo der Leberfleck ist. Er sieht hässlich aus.»
Christopher betrachtete die Stelle. Es war ein länglich-brauner Fleck, rechts oben auf ihrem Schulterblatt.
«Ich finde es nicht schlimm. Warum lässt du dir das Muttermal nicht einfach entfernen?»
«Dann habe ich da eine Narbe. Das ist auch blöde. Ich lasse einen Schmetterling drumherum tätowieren. Das sieht bestimmt cool aus.»
Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Dann fragte Julia: «Was machst du in den Ferien? Fährst du weg?»
«Ja. Ich bin fast die ganze Zeit bei meiner Tante in England.»
«Wo denn da?»
«Südlich von London. Guilford. Kennst du das?»
«Nein. Noch nie gehört. Ist es schön da?»
«Ja, ist ganz okay. Vermutlich ist es das letzte Mal, dass ich in den Ferien dorthin fahre.»
«Warum denn das?»
«Wenn ich zurückkomme, beginnt mein letztes Schuljahr – und nach dem Abitur werde ich studieren.»
«Weißt du schon, was?»
Christopher nickte. «Ja. Ich will Medizin studieren. Irgendwann bin ich dann Doktor Christopher Stone. Mein Vater möchte natürlich lieber, dass ich Anwalt werde. So wie er. Aber ich will kein Paragraphenreiter sein. Das ist mir zu langweilig.»
«Ich habe noch überhaupt keine Vorstellung, was ich mal werden will.»
«Du hast ja auch noch ein bisschen Zeit.»
Sie waren vor dem Friedhof angelangt. Der kürzeste Weg führte quer über das Gelände.
«Sollen wir?», fragte Christopher mit dem Kopf auf das Friedhofstor deutend.
«Ich find´s gruselig nachts auf dem Friedhof.»
«Ist aber viel kürzer als außen herum. Und noch hat der Friedhof offiziell geöffnet.» Er sah, dass sie zögerte. «Uns passiert schon nichts. Wir sind doch zu zweit.»
«Na gut», willigte Julia ein. «Aber wir bleiben auf dem Hauptweg.»
Anstelle einer Antwort hielt er ihr das Tor auf.
«Ladies first», sagte er mit einer Verbeugung, was Julia zu Lachen brachte.
Schweigend und mit zügigen Schritten gingen sie den Hauptweg entlang, der ein Stück bergauf führte. Sie passierten die erste große Kreuzung, an der zweiten bogen sie nach links ab. Obwohl dieser Weg fast genauso breit war, wie zuvor, war es hier bedeutend dunkler. Das lag zum einen daran, dass es auf diesem Stück weniger Laternen gab, zum anderen aber auch daran, dass hier mehr Bäume am Wegrand standen, die das spärliche Licht der Wegbeleuchtung mit ihrem Blattwerk verschluckten und dunkle Schatten warfen. Unwillkürlich beschleunigten beide das Tempo, mit dem sie den Friedhof überquerten.
«Hhhh!» Julia zuckte mit einem erschreckten Ruf zusammen. «Was war das?»
«Was denn?»
«Ich weiß nicht. Da drüben.» Sie deutete mit dem Finger nach rechts. «Da hat sich was bewegt.»
Christopher versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, aber da war nichts. Absolut nichts. Julia musste sich geirrt haben. Gerade wollte er es ihr sagen, als ein Rascheln zu hören war. Es kam von einem der Büsche.
«Da! Schon wieder!» Julias Stimme klang leicht panisch. Zu seiner Überraschung hatte sie seinen Arm ergriffen und hielt sich an ihm fest. Augenblicklich erwachten seine Beschützerinstinkte. «Lass uns abhauen», flüsterte sie, als es erneut raschelte.
«Nein, warte.» Er spähte angestrengt in die Richtung, aus der das Geräusch kam. «Ich bin sicher, es ist nur ein Tier.»
«Ein Tier? Was denn für ein Tier? Lass uns verschwinden, Chris. Bitte!»
Er hatte jedoch bereits einen abgebrochenen Ast vom Boden aufgelesen und näherte sich damit dem Gebüsch – Julia, die sich immer noch an ihm festkrallte, dabei im Schlepptau. Er stocherte ein wenig mit dem Ast herum, als unter dem Busch plötzlich etwas hervorkam. Julia entfuhr ein Schrei. Sie ging hinter ihm in Deckung, als er erkannte, um was es sich handelte.
«Ein Igel», sagte er, mit dem Ast in die Richtung deutend. «Guck doch! Nur ein Igel, weiter nichts.»
Er spürte, wie Julia sich entspannte, der Griff an seinem Arm lockerte sich.
«Entschuldige», sagte sie mit Bedauern in der Stimme. «Der hat mir einen tierischen Schrecken eingejagt.»
«Das macht doch nichts. Komm, lass uns weitergehen.»
Nach außen hin gab er sich cool und lässig, aber in seinem Innersten schlugen die Emotionen Kapriolen. Es war zwar nur ein unbedeutender Igel, aber er hatte Julia Angst gemacht und er hatte sie davor beschützt. Er fühlte sich männlich. Stolz. Mächtig. Am liebesten hätte er sie noch vor ganz anderen Dingen beschützt. Vor gefährlicheren als einem harmlosen Igel.
Als sie ihren Weg fortsetzten, hakte Julia sich ohne zu fragen, bei ihm ein. Es gefiel ihm. Sehr sogar. Insgeheim dankte er dem Igel für seinen Auftritt. Kurz darauf erreichten sie den Nordausgang des Friedhofs. Christopher wollte das Tor öffnen, aber es war verschlossen.
«Oh nein, was machen wir denn jetzt? Ich gehe nicht wieder zurück.»
«Das würde uns auch nichts bringen. Vermutlich ist das Haupttor inzwischen auch geschlossen. Wir klettern einfach drüber. So hoch ist es ja nicht.» Er faltete die Hände und ging in die Hocke, damit Julia einen Fuß in seine Handflächen stellen konnte. «Wir machen Räuberleiter. Ich helfe dir. Stütz dich mit den Händen einfach auf meinen Schultern ab.»
«Und wie kommst du dann über das Tor?»
«Ich schaffe das schon. Also los jetzt.» Julia stellte den rechten Fuß in Christophers Handflächen und legte die Hände auf seine Schultern. «Auf drei, okay?» Sie nickte, Christopher zählte an: «Eins, zwei, ... und drei!»
Bei drei streckte Julia das gebeugte Bein, während Christopher die Arme zeitgleich in die Luft hob, sodass er Julia in die Luft katapultierte. Sie schaffte es problemlos, ein Bein über das Tor zu schwingen, das zweite folgte, sodass sie auf die andere Seite des Portals hinunterspringen konnte. Christopher nahm Anlauf, hangelte sich mit Armen und Beinen an dem Gitter empor, schwang sich ebenfalls über die Absperrung und stand wieder neben ihr.
«Alles okay?», fragte er.
Sie nickte. «Ja, alles in Ordnung. Tut mir leid, dass ich so ein Schisshase bin.»
Er wusste nicht genau, wie es passiert war, aber auf einmal lagen seine Arme um ihre Taille und er drückte sie an sich. Sie blickte zu ihm auf. Verlegenheit im Blick. Bezaubernd. Sie sah bezaubernd aus. Das hier war der richtige Moment. Er spürte es. Jetzt oder nie!
Seine Augen wanderten zwischen ihren und ihrem Mund hin und her. Es fühlte sich gut an, sie so festzuhalten. Es fühlte sich an, als wenn sie ihm gehörte. Ein gutes Gefühl. Verdammt gut! Es erregte ihn. In seiner Hose wurde es eng.